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Stanislav Mika

* 1909, Paszyn/ Polen
† 1986, Paszyn/ Polen

Mika war extrem arm, konnte nicht lesen und schreiben. Begeistert beteiligte er sich an kirchlichen Prozessionen und war immer stolz, wenn er das Kreuz oder ein Heiligenbild vorhertragen konnte. Er war ein kleiner, ängstlicher Mann, voller Nöte und Zweifel. Als der Priester ihn während einer schweren Erkrankung besuchte, um ihm die letzte Ölung zu erteilen, da sagte Mika:“ Ich darf noch nicht sterben, ich habe ja noch keine Figuren geschnitzt.“ Und als er gesund wurde, begann Mika auf ganz eigene Weise sein künstlerisches Werk; Engel, Heilige, Christus und auch gelegentlich bäuerliche Themen. Starre Augen, ein zugekniffener Mund, so sprachlos wie er selbst, mit gedämpften Farben, oft aschfahl, treten uns die Figuren entgegen. Am Ende seines Lebens wohnte Mika völlig zurückgezogen in einer kleinen Stube auf dem Hof seines Bruders. Das seine Plastiken in Museen und Galerien der großen Welt ausgestellt und bewundert wurden, das ist in seiner verschlossenen Welt nie angekommen. Heute wissen wir, dass seine Werke zu den ausdruckstärksten und eigenständigsten Bildwerken gehören, die die polnische Volkskultur hervorgebracht hat.

Ausstellungen u.a.: 1986 Bielefeld; 200 Hannover; 2003 Hannover; 2005 Lapinjärvi, Helsinki.
 


Stanislav Mika

Pieta, Höhe: 22 cm